Für welche Güter eignet sich der Zug?
Allerdings können nicht alle Waren auf der Bahntrasse befördert werden: Die Strecke führt durch unterschiedliche Klimazonen und bewältigt starke Höhenunterschiede. Sie ist nicht durchgängig mit Strom versorgt, so dass zum Beispiel der ständige Betrieb von Kühlwaggons nicht gewährleistet ist. Der Transport von sensiblen Produkten wie Medikamenten oder Lebensmitteln ist folglich nicht möglich. Komplett verboten wurde die Beförderung von Gefahrgütern.
Am attraktivsten ist der Versand per Zug für Güter, die hochwertig sind und dabei wenig Platz brauchen. Je höher der Wert pro Kilogramm Gewicht, desto eher wird der Preis für die Bahnfahrt mit dem für die Schiffspassage vergleichbar. Das gilt umso mehr, wenn die Dauer der Kapitalbindung mit einbezogen wird.
Die Preise für die Nutzung der Zugverbindung werden aber voraussichtlich steigen. In den vergangenen Jahren subventionierte die chinesische Regierung die Bahntrasse, um sie konkurrenzfähig zu machen. Diese Subventionen, die zunächst 50 Prozent betrugen, werden jetzt sukzessive abgebaut. Für dieses Jahr betragen sie nur noch 30 Prozent.
Covid-19 hat in den vergangenen Wochen die Lieferketten nicht nur in der Produktion durcheinandergewirbelt, sondern auch beim Transport. Schiffe können nicht wie gewohnt beladen und abgefertigt werden. Der Zug kann hier aufgrund schnellerer Reaktionszeiten und höherer Flexibilität eine Lösung sein. Zwar ist der Bahnhof der am stärksten betroffenen chinesischen Stadt Wuhan bei Redaktionsschluss noch abgekoppelt, doch ansonsten ist das Schienennetz in Betrieb.