Die Transformation zum Einkauf der Zukunft erfordert die Klärung mehrerer Fragen zum Status quo: Welche Stellung hat der Einkauf heute? Welche Aufgaben ergeben sich aus veränderten Unternehmenszielen? Und wie weit in der Transformation ist die Funktion bereits gekommen? Die Antworten auf diese Fragen sind unternehmensspezifisch, abhängig von Kultur, Branche und Ausgangssituation.
Erfolgsfaktor ist die Beteiligung aller in dem Prozess. Deshalb ist die interne Kommunikation entscheidend. Hier liegt auch nach unserer Befragung ein Defizit: Einkaufsteams müssen verstehen, warum der Wandel für sie persönlich sinnvoll ist und Chancen eröffnet, und wie sie sich auf ihre veränderten Aufgaben vorbereiten können.
Die Wirksamkeit der Veränderung kommt erst in der Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen zum Tragen. Der Einkauf kann als eine der zentralen Schnittstellen im Unternehmen viele weitere Bereiche auch in strategischen Fragen unterstützen. Beispielsweise in der frühen Einbindung bei der Herstellung neuer Produkte, um dort seine Einschätzung abgeben zu können. Die enge Zusammenarbeit mit Supply Chain Management und Logistik ist zudem essenziell beim Umbau und Risikomanagement von Lieferketten.
Gleichzeitig sind die Sponsoren des Einkaufs immer noch häufig kostenorientiert und eng vernetzt mit dem operativen Geschäft. Laut Studienteilnehmern ist der Chief Financial Officer für 60 Prozent der Befragten der wichtigste Ansprechpartner. Daneben spielen COO sowie die Leiter der operativen Einheiten eine bedeutende Rolle.
Einkaufsabteilungen, die das Risikomanagement verbessern wollen, sind auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Leiter der Supply Chain angewiesen. Um die Lieferprozesse insgesamt nicht nur reibungsloser, sondern auch sicherer zu gestalten, braucht es eine enge Abstimmung auch innerhalb des eigenen Unternehmens.
Der Einkauf braucht Mitarbeiter, die auch in einem veränderlichen Umfeld strategische Entscheidungen treffen können. Um dazu die eigenen Mitarbeiter zu schulen und Talente zu finden, ist die enge Zusammenarbeit mit der HR-Abteilung notwendig. Die Recruiter etwa müssen die Bewertung neuer Einkaufstalente erweitern: Neben Fachwissen und praktischem Einkaufs-Know-how sind Kreativität, digitale und analytische Fähigkeiten, Teamarbeit sowie Kompetenzen im Veränderungsmanagement wichtige Kompetenzen.