Weiterentwicklung der Einkaufsorganisation eines OEM

Etablierung Lieferantengesamtsicht und konsequente Digitalisierung der Prozesse

Das Beispiel eines führenden international tätigen Automobilherstellers zeigt, dass auch in sehr reifen Einkaufsorganisationen Potenziale zur Professionalisierung und Kosteneinsparung liegen. Durch neue Impulse von außen, innovative Ideen und eine stringente Umsetzung konnte der Konzern diese aufspüren und heben.

Zielsetzung

Wie können Einkäufer:innen möglichst viele Potenziale heben?

Das war die Leitfrage unseres gemeinsamen Projektes mit dem OEM. Wir wurden beauftragt, den Einkauf dabei zu unterstützen, die Ziellücke bei den geplanten Einsparungen, die zu Projektbeginn in dreistelliger Millionenhöhe lag, zu schließen. Durch die Umstellung von einer reinen Warengruppensicht zu einer vollumfänglichen Lieferantengesamtsicht war es möglich, mit einem „best-in-class“ Methodenbaukasten mit den einzelnen Lieferanten ins Gespräch zu gehen. Ein weiteres Ziel des Projektes war, die neu geschaffenen Prozesse und Methoden konsequent zu digitalisieren und in einem Tool zusammenzuführen.


Vorgehensweise

Methodenbaukasten für Verhandlungen & Digitalisierung der Prozesse

Nach der Umstellung auf eine vollumfassende Lieferantenperspektive haben wir gemeinsam mit den Einkaufsabteilungen des Unternehmens einen Methodenbaukasten für die anschließenden Verhandlungen mit den Lieferanten entwickelt. In vielen Industrien ist die etablierte Lösung bei Verhandlungen die Schaffung von Wettbewerb. Da in der Automotive Produktion der Wechsel von Lieferanten innerhalb einer Serie aufgrund der hohen Wechselkosten unbedingt vermieden werden sollte, griff das in diesem Fall nicht.

Die Einführung diverser Tools, zum Beispiel zur Verpackungsanalyse, Auswertung der Rohstoffpreise und Überblick über verschiedene Währungen, hat zu einer größeren Transparenz beigetragen und die so erzeugten Informationen konnten als Argumente in den Verhandlungen genutzt werden. Zudem haben wir Methoden wie Linear Performance Pricing, Wertstromanalysen und Brownfield Nachkalkulationen genutzt, um Potenziale herzuleiten. Auf dieser Basis haben wir einen Baukasten von 20 verschiedene Verhandlungsansätzen definiert, die in den anschließenden Gesprächen mit den Lieferanten zum Einsatz kamen.

Um für jeden Bereich nachhaltige Verbesserungen herbeizuführen und das Lieferantenmanagement möglichst effizient zu gestalten, haben wir anhand der Learnings aus den Verhandlungen die idealen Prozesse definiert und diese in einem digitalen Cockpit zusammengeführt. Dieses beinhaltet alle relevanten Informationen und alle Vertragsdaten für jeden einzelnen Lieferanten und ermöglicht so jederzeit ein Real Time Reporting über alle wichtigen KPIs, von Preisinformationen über Lagerstände bis hin zu Risikofaktoren, sowie eine Priorisierung dieser.

Angereichert mit externen Daten wie Indizes und Währungskursen erhalten die Einkäufer:innen so auf Knopfdruck ein detailliertes Bild ihrer Lieferanten. Durch die Anbindung aller Verantwortlichen sind zudem jederzeit Vergleiche mit anderen Lieferanten oder Zeiträumen möglich.

Doch das Cockpit ist nicht nur als Informationsquelle angelegt, es dient den Einkäufer:innen als Richtschnur und bildet ohne Systembrüche KI-gestützt den gesamten Lieferantenmanagement-Prozess ab. Alle Prozess-schritte sind hinterlegt und das Cockpit macht automatisiert Vorschläge für nächste Schritte und mögliche Potenziale.

 

 

Ergebnisse

  • Reduzierung der Ziellücke bei Einsparungen
  • Leistungsstarker Methodenbaukasten
  • Exaktes Savingstracking ohne Systembrüche
  • Real Time Reporting
  • Automatisiert generierte Potenziale

 

Lernen Sie unsere Experten kennen

Thibault Pucken

COO & Managing Director

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Paul Zahn

Managing Director

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