Nachhaltigkeit und Kostenoptimierung als Win-Win-Situation
Transformation bei traditionellen Konsumgüterkonzern
Unser Kunde ist einer der führenden europäischen Hersteller von Garten- und Schneidwerkzeugen mit einer langen Tradition und mehr als 10 bekannten Marken. In den letzten zehn Jahren versuchte das Unternehmen, vor allem durch Übernahmen zu wachsen, doch die Rentabilität der Gruppe verschlechterte sich.
Konsumgüterindustrie
Zielsetzung: Entwicklung hin zu einem modernen, nachhaltigen Unternehmen
Unter diesen schwierigen Umständen wurde das gemeinsame Projekt gestartet. Ziel war es, neue Strukturen und Rahmenbedingungen für den Einkauf zu schaffen, erhebliche Kosteneinsparungen zu erzielen und gleichzeitig das Nachhaltigkeitsprofil des Unternehmens zu verbessern. Ein weiterer wichtiger Punkt war die Reduzierung der Komplexität und die damit verbundene Optimierung des Produktportfolios.
Der Ansatz: Umfassende Transformation des Einkaufs
Gemeinsam mit dem Kunden und auf Basis einer detaillierten Analyse erarbeitete das Projektteam ein umfassendes Transformationsprogramm, dessen Umsetzung auf mehrere Jahre angelegt war. Um dieses erforlgreich umsetzen zu können, wurden mehrere integrierte Arbeitsabläufe definiert, die alle direkten und indirekten Kategorien umfassten. Für jeden Workstream wurden dann verschiedene Ansätze mit fortschrittlichen Hebeln wie zum Beispiel Value Engineering für die Auswahl und Verhandlung mit Lieferanten, definiert.
In Zusammenarbeit mit dem Konsumgüterhersteller begleiteten wir die Transformation mit Change-Management-Prozessen. Im Einkaufsteam wurden neue Arbeitsmethoden und -instrumente eingeführt und umfangreiche Programme zum Aufbau der erforderlichen Kompetenzen erstellt. In diesem Zusammenhang konnten wir das Bewusstsein dafür schärfen, welche Faktoren jenseits der Kosten für einen zukunftsfähigen Einkauf wesentlich sind.
Value Engineering zur Kostensenkung und Erhöhung der Recyclingquoten
Um das Kosteneinsparungspotenzial für die einzelnen Kernprodukte zu identifizieren, haben wir im Rahmen eines Value-Engineering-Ansatzes die Schlüsselprodukte hinsichtlich ihrer einzelnen Kostenkomponenten analysiert. Zusätzlich untersuchten wir die Auswirkungen des Einsatzes von Rezyklaten für die Kunststoffkomponenten. Als Ergebnis konnten wir so eine Kostensenkung im hohen sechsstelligen Bereich erreichen und gleichzeitig siginifikante CO2-Einsparungen erzielen.
Reduzierung der Komplexität zur Steigerung der Rentabilität
Die Produktion des Konsumgüterherstellers lief an der Kapazitätsgrenze, so dass die Produktionsmengen, die den Wachstumsambitionen entsprochen hätten, nicht entsprechend geliefert werden konnten. Eine hohe Anzahl von Umrüstungen an den Maschinen und das geringe Produktionsvolumen einiger Produkte führten zu erheblichen Ineffizienzen und Zeitverlusten.
Wir analysierten das Produktportfolio und identifizierten Ineffizienzen in der Produktion. Auf dieser Grundlage konnte das Unternehmen Produkte mit großen Ineffizienzen und geringem Volumen eliminieren und so zusätzliche Produktionskapazitäten für die Kernprodukte des Sortiments schaffen. Durch die Reduzierung der Komplexität und der Bündelung einiger Produkte konnten wir eine beträchtliche Anzahl von Produktionstagen freisetzen, wodurch das Unternehmen seine Wachstumsziele erreichen konnte.
Aufgrund der unzuverlässigen Auftragsabwicklung und der über den Marktpreisen liegenden Kosten trennte sich unser Kunde zudem von seinem bisherigen 3PL-Partner in seinem wichtigsten asiatischen Markt. Um die Lieferkette vor Ort belastbarer zu machen, unterstützten wir umfangreiche Ausschreibungen und Verhandlungen mit geeigneten neuen Lieferanten.
Nachhaltige Beschaffung durch Optimierung der Füllrate von Seefrachtcontainern
Die Containerauslastung unseres Kunden lag bei etwa 70 %, und es wurden mehrere Millionen € für den Transport leerer Container ausgegeben. Das gemeinsame Team untersuchte die Logistikanforderungen des Unternehmens im Detail und führte einen Entscheidungsbaum für die Verantwortlichen ein. Dieser wird in Zukunft als Best Practice für die Schifffracht dienen, um die Auswahl der am besten geeigneten Versandmethode zu gewährleisten – sowohl aus Kosten- als auch aus Klimasicht. Durch die Optimierung der Übersicht der Versandbruchstellen konnten wir die Transparenz erhöhen und die Auswahl der effizientesten Versandmethoden unterstützen.
Darüber hinaus konnten wir durch die Berechnung des CO2-Einsparpotenzials durch optimierten Versand das Umweltbewusstsein der Lieferanten und der Logistikabteilung schärfen und weitere Entscheidungshilfen liefern. Insgesamt könnte das Unternehmen allein durch die Optimierung der Abfüllmengen jährlich mehrere hundert Tonnen CO2 einsparen.
Stärkung von Leistung und Governance durch Neuausrichtung des Marketings
Um die Gesamtleistung der Marketingausgaben zu steigern, verhandelte das Projektteam die Online- und Offline-Ausgaben mit den Partner-Mediaagenturen neu. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Steigerung der Marketingleistung und des Return on Advertising Spend (ROAS).
Um dies in Zukunft adäquat messen zu können, führten wir ein KPI-Set ein und vereinbarten Verträge für die Kernmärkte unseres Kunden, die eine leistungsbezogene Vergütung auf Basis der definierten KPIs beinhalteten. Darüber hinaus konnten wir mit einem KPI-Dashboard die Transparenz der eingekauften Leistungen sowie die Steuerungsmöglichkeiten erhöhen. Neben signifikanten Einsparungen konnte auch eine erhebliche Verbesserung des ROAS erreicht werden.
Ergebnisse:
- Verringerung der Fertigungskomplexität und Steigerung des EBIT
- Mehrere tausend Tonnen CO2-Einsparungen pro Jahr durch Optimierung der Abfüllraten und in Frage stellen der Materialauswahl
- Erhöhung der Recyclingrate mit erheblichen Kosteneinsparungen und CO2-Reduzierungen
- Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der lokalen Lieferketten
- Verbesserung der kommerziellen Leistung
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